Presse-Andachten
Christliche Werte (27. 01. 07)
kommen wieder in Mode. Zumindest geistert dieser Begriff gelegentlich durch die öffentliche Diskussion. Dann werden meist Beispiele genannt wie "Gemeinsinn, Wahrhaftigkeit, Nächstenliebe oder die 10 Gebote". Doch dies alles ist keineswegs speziell christlich, sondern dürfte für jeden anständigen Menschen selbstverständlich sein - ob er nun Christ ist oder nicht. Ich persönlich kenne nur einen wirklich christlichen Wert: ein leeres Grab in Jerusalem. Oder genauer: den, der dieses leere Grab hinterlassen hat.
Christen glauben, daß Jesus Christus auferstanden ist. Er wurde getötet und begraben; aber er hat den Tod durch den Hinterausgang wieder verlassen. Und ist so in die ewige Welt Gottes eingetreten. Das leere Grab, das er dabei zurückgelassen hat, ist das, was den christlichen Glauben von allen anderen Religionen und Weltanschauungen unterscheidet. Und daraus erwachsen dann Hoffnung und Gerechtigkeit. Weil Jesus Christus auferstanden ist, werden wir alle - irgendwann und irgendwie - auferstehen. Christen vertrauen darauf, daß hinter allen Sorgen, hinter allen Ängsten und Schmerzen Licht ist. Daß wir nach all der Unruhe dieses Lebens in den Frieden der ewigen Welt Gottes eingehen werden.
Allerdings, zwischen hier und da wartet noch Gottes Gerechtigkeit. "Der Mensch ist bestimmt zu sterben, danach kommt das Gericht", sagt die Bibel. All die kleinen und großen Ungerechtigkeiten, alle Bosheit, Lüge und Hinterlist; all das, was Menschen einander antun, wird nicht unter irgendeinen großen himmlischen Teppich gekehrt. Wir alle, ohne Ausnahme, werden uns vor Gott dafür verantworten müssen. Es sei denn, wir haben dies bereits hier, in diesem Leben, getan.
Und genau dies dürfte das entscheidende Geheimnis des "christlichen Wertes" sein: In dem leeren Grab finden sich Gnade und Vergebung für hier und heute und jetzt. Jesus Christus ist gestorben für mich, für uns alle. Er hat sich an unserer Stelle dem Gericht Gottes gestellt. "Die Strafe liegt auf ihm, damit wir Frieden haben." Wer ehrlichen Herzens betet: "Gott, sei mir Sünder gnädig", dem wird vergeben; dem wird bereits heute "Gottes Gerechtigkeit" geschenkt. Der "kommt nicht ins Gericht, sondern ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. Wer aber dem Sohn Gottes nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm". So steht es in der Bibel.
Ich gebe zu, dies klingt reichlich verworren. Aber wer diese Gnade und Vergebung selbst erlebt hat, der weiß es einfach: Aus diesem leeren Grab in Jerusalem leuchtet das Licht der ewigen Welt Gottes durch die Jahrtausende bis herein in mein kleines Leben. Ein Licht, das oft genug von unzähligen Alltäglichkeiten verdeckt wird und mitunter kaum zu sehen ist; das aber dennoch durch nichts und niemanden zerstört werden kann. "Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?" Das steht als biblische Losung über diesem Jahr 2007. Und dieses Neue meint den, der von sich sagt: "Ich bin das Licht der Welt." Gebe Gott, daß dieser christliche Wert tatsächlich wieder mehr in Mode kommt.
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