Vorträge
30. 03. 06
Thesen zum Islam
Man sollte drei 'Dinge' unterscheiden:
1. Die Menschen, die einzelnen Gläubigen;
2. Den Koran, die heiligen Schriften, bzw. die Grundlagen des islamischen Glaubens;
3. Die Theologie, d. h. was aus dem Koran gemacht, wie er verstanden und angewandt wird.
Komplex I
zu 1., die einzelnen Gläubigen:
Hier dürfte es - wie in allen Weltanschauungen - die unterschiedlichsten 'Typen' geben. So wie es nicht "den Atheisten" oder "den Kommunisten" oder "den Katholiken" oder "den Lutheraner" gibt, so gibt es auch nicht "den Muslim". Es gibt nur die unterschiedlichsten Menschen und ihren Glauben. Und da dürften die meisten Muslime - im Rahmen ihrer jeweiligen Kultur - ganz normale Menschen sein, so wie wir alle. Es gibt liebenswerte und unsympathische, friedliche und durchgeknallte, intelligente und dumme, welche mit denen man reden kann und solche, wo jedes Wort sinnlos ist.
Die meisten Muslime wollen vermutlich einigermaßen vernünftig leben und ihren Glauben pflegen. Sie lassen andere in Ruhe und wollen selber in Ruhe gelassen werden. Und man kann nur von Fall zu Fall, bei jedem einzelnen anders, sagen, was für ein Mensch das ist.
Zu 2., der Koran: (Ich habe noch nie ernsthaft darin gelesen und rede deshalb wie der Blinde von der Farbe. Bzw. ich gebe wieder, was ich irgendwo aufgeschnappt habe. Die meisten Weisheiten stammen aus: "Islam und Terrorismus" von Mark A. Gabriel; Resch-Verlag, 3. Aufl. 2005, ca. 15,- Euro. Sehr empfehlenswert! Im Folgenden wird mehrfach darauf verwiesen. Es lohnt sich, dort nachzulesen.)
Die Bibel bzw. das Neue Testament bietet einen ziemlich einheitlichen Inhalt. Es gibt zwar Heerscharen von Theologen, die ihr Geld damit verdienen, darin Widersprüche und Gegensätze zu erfinden; aber wenn man die Bibel einfach so, mit schlichtem Gemüt, liest, findet man dort eine einigermaßen geschlossene inhaltliche Linie.
Beim Koran scheint das anders zu sein. Dort gibt es Aussagen, die sich ziemlich heftig widersprechen (s. Gabriel S. 50). Z. B. schreibt der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Nadeem Elyas, "Der Islam ist eine Botschaft des Friedens und der Freiheit; Mord und Blutvergießen gehören zu den größten Sünden im Islam" - und er belegt das mit entsprechenden Zitaten aus dem Koran. Eines der bekanntesten lautet sinngemäß: "Wer einen Menschen rettet, der rettet die ganze Welt."
Dagegen schreibt Mark A. Gabriel, ehemals muslimischer Geistlicher und Prof. für islamische Geschichte, sinngemäß: Ein Muslim kann sich anstrengen wie er will, es gibt keine Garantie dafür, daß er nach dem Tod ins Paradies kommt. "Der einzige Weg, um sicher zu wissen, dass man ins Paradies kommt, besteht darin, im Djihad zu sterben - zu sterben, während man gegen die Feinde des Islam kämpft." Der bekannteste Koranvers hierzu lautet wohl: "Tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet . . ."
Mit anderen Worten: an der einen Stelle sagt der Koran: Friede und Freiheit für alle; und an anderer Stelle heißt es: bringt um, die sich nicht unterwerfen. Und wohlgemerkt, da geht es allen Ernstes darum, Menschen - buchstäblich - zu töten.
zu 3., die Theologie
Folglich dürfte im Islam alles davon abhängen, wie man den Koran auslegt; welche Verse man betont und groß schreibt - und welche man leise weinend unter den Tisch fallen läßt.
Und da ist ein merkwürdiges Phänomen zu beachten: die Auslegung des Koran scheint von der geographischen Lage abhängig zu sein. Die Muslime in Europa schreiben Toleranz, Frieden, Freiheit und dies alles ganz, ganz groß. Wenn irgendwo eine Bombe hochgeht, rufen alle: “Mißbrauch der Religion ! ! ! Das sind keine Muslime sondern einzelne durchgeknallte Terroristen. Der Islam ist eine Religion des Friedens und der Freiheit.“
In Afghanistan scheint man anderer Meinung zu sein. Zitat BILD (ca. 24. 06. 06): “Abdul Raman (41) trat vom islamischen zum christlichen Glauben über, wurde dafür vor ein Gericht gestellt . . . Richter Ansarullah Mawlavizada sagte gestern: ’Ich habe ihn aufgefordert, zum Islam zurückzukehren, aber er hat leider abgelehnt.’ Sollte Rahman dabei bleiben, habe das Gericht keine andere Wahl, als ihn zum Tode zu verurteilen.“ Wohlgemerkt: dieser Richter ist nicht ein verwirrter Kadi aus irgendeinem Provinznest - sondern Vertreter der offiziellen Justiz eines Staates, der auch von der Europäischen Union massiv gestützt wird!
Im „Focus“ heißt es dazu: “In Saudi-Arabien, Iran, Pakistan, Jemen, Sudan, Katar und Mauretanien müssen Bürger, die vom Islam abfallen, daher um ihr Leben bangen oder Repressalien befürchten.“ Kurz: wo die Muslime in der Minderheit sind, betonen sie Frieden und Toleranz; wo sie in der Mehrheit und an der Macht sind, dort scheinen Frieden und Toleranz spürbar nachzulassen.
Entsprechend lauten auch die Kommentare zu dieser Religion. Wer dem Islam - aus welchem Grund auch immer - positiv gegenüber steht, der ist des Lobes voll; wer ihn negativ sieht, übt heftige Kritik. Hier in Deutschland lauten die Einschätzungen meist positiv. Nach dem Karikaturenstreit wird sich das vielleicht ein wenig ändern; aber bisher klang es meist so: wenn Muslime irgendwo inakzeptable Dinge getan haben, dann waren das keine richtigen Muslime, sondern nur einige wenige Irregeleitete - der richtige Islam sei edel, hilfreich und gut. Friedrich Schorlemmer z. B. fordert, die Muslime zu stärken und zu stützen, die "ganz im Geiste des Korans" handeln - und dieser Geist des Korans scheint für Schorlemmer eine Mischung aus Ringparabel, Bergpredigt und tausendundeine Nacht zu sein. So gibt es viele Beispiele, wo Europäer und sogar Kirchenleute den Koran bzw. den Islam als zutiefst positive Sache bezeichnen.
Aber es gibt auch andere Stimmen. Ich habe mir für teures Geld, 30 Euro, ein Buch gekauft "Der religiöse Fundamentalismus" (Alkier/Deuser/Linde, Hrsg.). Dort schreibt Bassam Tibi - ein relativ bekannter Muslim(?) und Professor an der Uni in Göttingen und Harvard, USA, sinngemäß: Auch in Europa zerfällt der Islam in zwei Grundrichtungen - den friedlichen Euro-Islam und den aggressiven politischen Islam, den Islamismus bzw. Djihadismus. Diesen aggressiven politischen Islam nennt er einen neuen Totalitarismus - so wie es Faschismus und Stalinismus früher gewesen sind. Und es sei noch nicht entschieden, welche Form sich letztlich durchsetzen wird - der friedliche oder der totalitäre. Aber er kündigt für Europa Gewalt und katastrophale Zustände an, wenn die Europäisierung des Islam scheitert; d. h. wenn sich die politische Form in Europa durchsetzt.
Und dann schreibt er einige deutliche Sätze (sinngemäß): Selbst die klugen Köpfe der Nation in Deutschland haben im Grunde keine Ahnung, was sich da abspielt. Auch der große Frankfurter Philosoph Habermas beziehe eine "uninformiert Position". Und jetzt wörtlich: "Die romantische Multi-Kulti-Verklärung anderer Zivilisationen, parallel zur Übung in Selbsthass und Selbstverleugnung auf Seiten der Deutschen, ist kein … Beitrag zum Dialog.“
Die Lösung der Probleme werde "durch viele kulturprotestantische Gesinnungsethiker behindert, die Konfliktpotentiale zwischen den Zivilisationen einfach verleugnen und nicht nur unterstellen, dass die Konflikte konstruiert werden, sondern sogar verbieten, darüber zu reden. Diese 'Tabuisierung von Themen' prägt nach Arnulf Baring die 'schläfrige öffentliche Meinung' in Deutschland. Die Tabuisierung trägt zu einer Blindheit gegenüber dem Neoabsolutismus des politischen Islam bei."
Mit anderen Worten: der Islamismus stelle ein oft unterschätztes bzw. sogar totgeschwiegenes und gerade deswegen bedrohliches Problem für unsere Gesellschaft dar. Deshalb sollte man sich ernsthaft damit beschäftigen.
Die entscheidende Frage lautet: Was ist das wahre Gesicht des Islam - das in Europa oder das in Afghanistan, Iran oder Saudi Arabien? Wer sind die richtigen, die wahren Muslime: die toleranten, aufgeklärten, friedlichen - oder die, die fordern, daß sich alle Menschen den Vorschriften ihrer Religion unterwerfen? Hier helfen keine pauschalen Urteile, weder verdammen noch bejubeln. Hier braucht es eine nüchterne, sachliche Auseinandersetzung – und zwar so schnell wie möglich!
Komplex II
zu 1., die einzelnen Gläubigen: In dem genannten Buch "Islam und Terrorismus" steht vieles, was ich ungefähr so erwartet hatte. Eines aber hat mich verblüfft; Seite 244: "Wenn sich in Ägypten ein Christ zum Islam bekehrt, gibt ihm die Moschee Geld, hilft ihm, einen Job zu finden, und so weiter. Genauso wäre es in einer Moschee in Europa oder den USA. Wenn sich eine allein erziehende Mutter zum Islam bekehrte, würde sich die Moschee gut um sie kümmern - sie würde für die Kinderbetreuung sorgen, die Mutter mit Geld unterstützen, ihre Miete bezahlen und ihr helfen, Arbeit zu finden. Man würde sie nicht allein lassen."
Mit anderen Worten: an diesem Punkt kann sich Kirche bzw. können wir uns alle von den Muslimen eine gewaltig dicke Scheibe abschneiden! Die halten nicht nur schöne fromme Reden, sondern die helfen sich gegenseitig in den ganz normalen Fragen des täglichen Lebens. Sie unterstützen in bewundernswerter Weise all diejenigen, die sich im Rahmen ihres Glaubens ordentlich verhalten. Problematisch wird es offenbar erst, wenn einzelne aufmucken und sich nicht mehr an die Regeln halten.
Deshalb sei nochmals ausdrücklich betont: die Menschen sind die eine Sache und der Koran ist eine andere Sache. Man sollte beide nicht automatisch in einen Topf werfen. Aber man sollte schon genau hinsehen, was der Koran bzw. der Islam genau bedeutet.
zu 2., der Koran
Laut diesem ehemaligen muslimischen Professor steckt der Koran voller Widersprüche (S. 50). Es gibt Verse, da werden Christen gelobt; und es gibt welche, da werden sie in die Hölle verdammt; es gäbe 114 Verse, die von Liebe, Frieden und Vergebung sprechen und zahlreiche andere, die fordern, daß buchstäblich Köpfe rollen usw., usw.
Die Erklärung für diese Widersprüche sei im Leben des Propheten zu finden. Seine ersten Botschaften, als er noch keine oder wenige Anhänger hatte, waren friedlich und freundlich, um Menschen anzuziehen. Doch dann ist er von Mekka nach Medina ausgewandert, und dort hatte er Erfolg und hat eine Militärmacht aufgebaut. Und dadurch wandelte sich der Islam von einer geistlichen Religion in eine politische Revolution. Zitat: "In Mekka drehte sich das ganze Leben des Propheten um Gebet und Meditation, sodass die koreanischen Offenbarungen in Mekka von Frieden und Zusammenarbeit mit anderen sprechen. In Medina jedoch wurde Mohammed zu einem Militärführer und Eroberer, und entsprechend ist in den Offenbarungen in Medina von Militärmacht und Eroberung im Namen des Islam (Djihad) die Rede . . . 60 Prozent der Koranverse handeln vom Djihad . . . Der Djihad wurde zur grundlegenden Triebkraft des Islam." (s. auch Seite 94) (Diese Offenbarungen seien im Koran nicht zeitlich geordnet. Wer die genaue Reihenfolge wissen will, müsse wissenschaftliche Nachschlagewerke benutzen.)
Folglich kann jeder sich genau die Verse raussuchen, die ihm gerade gefallen. Wer friedliche sucht, nimmt die friedlichen aus Mekka; und wer aggressive braucht, nimmt die aggressiven aus Medina. Jeder kann jeder den Koran so darstellen, wie es ihm gerade sinnvoll erscheint - einmal halt edel, hilfreich und gut; oder eben bösartig und blutrünstig.
Allerdings, der Haken dabei ist: Wenn sich zu einem bestimmten Thema im Koran einander widersprechende Anweisungen finden, dann gelten die, die zuletzt offenbart wurden. Die neueren heben die älteren auf (“Naskh“) Und die neueren Offenbarungen seien die militärischen, die blutrünstigen; und die heben die älteren, die 114 friedlichen Verse, auf. So daß – nach offizieller islamischer Theologie - die Terroristen die richtige Theologie haben. Und der "Heilige Krieg" das eigentliche, das wahre Gesicht des Islam ist.
(Neben dem Koran zählen als heilige Schriften noch die “Hadithen“ und “Kutub al-Fiqh“. “Hadithen“ sind eine Sammlung heiliger Schriften, die eine verbindliche Schilderung der Dinge enthalten, die der Prophet Mohammed während seines Lebens sagte und tat. Sie liefern sozusagen die Lehren Mohammeds in Wort und Beispiel. “Kutub al-Fiqh“ ist die Bezeichnung für Bücher, die das islamische Gesetz darstellen und die Pflichten der Muslime gegenüber Gott – “Scharia“ - beschreiben.)
zu 3., Theologie
Das Folgende stammt alles aus dem Buch des ehem. muslimischen Professors! Er beruft sich dabei auf die islamische Theologie auf der Grundlage des Korans.
Danach habe der Djihad drei Phasen bzw. die Muslime finden sich in den jeweiligen Gesellschaften in drei unterschiedlichen Positionen: a) die geschwächte Phase; b) die Vorbereitungsphase und c) die Phase des Djihad.
In der "geschwächten Phase" befinden sich die Muslime, wenn sie in einem Land eine schwache kleine Minderheit bilden. Dann "ordnen sie sich den Gesetzen des Landes unter, arbeiten aber daran, ihre Zahl zu vergrößern". In dieser Phase werden die friedlichen Passagen aus dem Koran betont; u. a. "Sure 2,256 "Kein Zwang im Glauben".
Die Vorbereitungsphase sei erreicht, wenn die Muslime eine einigermaßen einflußreiche Minderheit geworden sind. Dann gelte es, in jedem erdenklichen Bereich Vorbereitungen für die kommende Konfrontation zu treffen - "im finanziellen, körperlichen, militärischen, geistigen und jedem anderen Bereich". Dann gelte Sure 8,59 "So rüstet gegen sie, soviel ihr vermögt".
Und in der dritten Phase, wenn die Muslime eine Minderheit mit Stärke, Einfluß und Macht geworden sind, wird es dann ernst. Dann sei jeder Muslim verpflichtet, aktiv gegen den Feind zu kämpfen und die muslimische Herrschaft aufzurichten. Dann gelte die bereits erwähnte Sure 9,5 "Tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet . . ."
Diese "praktisch theologische Orientierung" belegt der Professor dann mit dem Leben von Mohammed bzw. mit dem Beispiel des Libanons (S. 109ff). Zu a), der geschwächten Phase, gehöre auch das Anwenden von Täuschungsmanövern. Der Islam rechtfertige das Lügen unter gewissen Umständen (S. 115ff; S. 67f). Mit anderen Worten: Was Muslime und vor allem die muslimischen Organisationen laut sagen bzw. wie sie sich in der Öffentlichkeit darstellen, ist die eine Sache. Was sie tatsächlich denken und beabsichtigen, kann – muß nicht, aber kann – eine völlig andere Sache sein. Und diesen (möglichen) Widerspruch betrachten Muslime nicht als ’Sünde’ sondern als ’Tugend’, als Ausdruck ihres Glaubens, als Gebot Mohammeds.
Nochmals: Dies sei die formale koreanische Lehre. Das heißt noch lange nicht, die einzelnen Gläubigen sich auch alle danach richten (S. 60). Das heißt aber auch nicht, daß sich kein Muslim danach richtet und sie alle tatsächlich so lieb und brav und friedlich sind, wie sie sich in Deutschland zumeist darstellen.
Komplex III; ein grundlegender Unterschied zwischen christlichem Glauben und Islam
Glaube ist eine Sache, (politische) Macht eine andere. Aber immer, wenn beide eine Verbindung eingehen, wird es brenzlig. Die Christen waren die ersten 300 Jahre eine machtlose, oft genug verfolgte Minderheit im römischen Reich. In dieser Zeit gab es auch Probleme, mehr als genug, aber Glaube und Kirche entwickelten sich im Großen und Ganzen positiv. Dann entdeckte der römische Kaiser Konstantin den christlichen Glauben für sich - und die ganze Entwicklung lief gewaltig aus dem Ruder bis hin zu Kreuzzügen, 30jährigem Krieg usw. Bis heute - behaupte ich - kümmern sich Kirchenobere (nicht immer aber) oft genug weniger um den Glauben bzw. die einzelnen Menschen - sondern vielmehr um die Stellung und Einfluß der Kirche bzw. ihre eigene Bedeutung und Wichtigkeit.
Wenn die politische Macht den Glauben benutzt; oder wenn der Glaube die Politik benutzt, geht vieles schief. Das gilt für alle Religionen: Christentum, Juden, Islam, Hindus, Buddhisten, Atheisten usw. Dennoch gibt es gewisse Unterschiede. Ein ganz entscheidender ist: Jesus Christus hat für sich selber niemals Macht beansprucht. Im Gegenteil, als Petrus in Gethsemane zum Schwert griff, um Jesus zu verteidigen, sagte Jesus: "Stecke das Schwert ein; denn wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen": Wer die Macht benutzt, wird durch die Macht zerstört. Und am Karfreitag ist Jesus ohne jede Macht, ohne Einfluß, ohne Ehre jämmerlich am Kreuz gestorben - für die Menschheit, für uns.
Mohammed hatte am Anfang seiner Laufbahn auch keine Macht. Dann aber, als er die Gelegenheit dazu hatte, hat er die politische Macht ergriffen und für sich genutzt. Er habe persönlich 27 Feldzüge angeführt und obendrein seine Truppen weitere 47mal losgeschickt, ohne selber mitzuziehen. Dabei sei man auch nicht gerade zimperlich vorgegangen. Einmal z. B. haben die Muslime bei einem jüdischen Stamm sämtliche Männer umgebracht sowie Frauen und Kinder in die Sklaverei verkauft.
Kurz: der Islam wurde praktisch von Anfang an mit militärischen Mitteln verbreitet. In den ersten hundert Jahren (von 622 bis etwa 750) haben die Muslime von der arabischen Halbinsel aus ganz Nordafrika und Spanien erobert. Sie kamen sogar bis Nordfrankreich, dort allerdings haben sie von den Franken unter Karl Martell was auf die Mütze gekriegt. Im Osten sind sie in dieser Zeit bis China und Indien gekommen. Nur im Norden kamen sie an Byzanz, dem oströmische Reich mit Konstantinopel, nicht vorbei. Abgesehen von Indonesien haben sie ihren ganzen Machtbereich weitgehend mit militärischen Mitteln erobert.
Die Kirchen haben im Laufe der Jahrtausende vieles getan, was nicht in Ordnung war. Dennoch, der christliche Glaube ist im Kern eine friedliche Religion. Im NT findet sich keine Stelle, wonach Christen zu den Waffen greifen und den Glauben mit dem Schwert verbreiten sollen. Im Gegenteil, die Bergpredigt sagt ausdrücklich, wir sollen Unrecht ertragen und die "andere Backe hinhalten". Christen glauben: Gott wird für Gerechtigkeit sorgen. Er kann und wird das zu seiner Zeit tun. Deshalb brauchen wir uns darum nicht zu kümmern. Wir können diese Fragen getrost Gott überlassen. Wir dürfen und sollen uns für Gerechtigkeit einsetzen – diese aber nicht gewaltsam durchsetzen. Deshalb sollten Glaube und Macht, Religion und Politik, Kirche und Staat nach Möglichkeit immer sauber getrennt werden.
Der Islam dagegen ist eine Religion, in deren Kern sich ehrlicher Glaube und Macht vermengen. Dort wurden von Anfang an - und werden bis heute in den islamischen Ländern - Staat und 'Kirche', Politik und Religion, Macht und Glaube eben nicht getrennt. Dort ist Politik (auch) ein Mittel, um den Glauben durchzusetzen und anderen Menschen aufzuzwingen. Das aktuelle Beispiel: Abdul Raman in Afghanistan. Wer sich vom Islam abwendet, läuft Gefahr, von der staatlichen Justiz zum Tode verurteilt zu werden. (Man stelle sich das bitte vor: hier bei uns tritt jemand aus der Kirche aus, landet vor Gericht und wird zum Tode verurteilt ? ? ?)
Im Islam ist das Verhältnis zwischen Glaube und Macht, Religion und Politik, ’Kirche’ und Staat völlig anders, als wir das bisher gewohnt sind. Deshalb dürfte die Annäherung, das Miteinander von Muslimen und ’normalen Europäern’ noch manche Reibung verursachen . . .
Zugabe In "Islam und Terrorismus" wird ab S. 73 eine bezeichnende Episode beschrieben:
Ein ehemaliger Baptistenpastor war Moslem geworden. Unter dem Namen "Scheich Yusuf" hielt er Werbevorträge für den Islam. So auch im Winter 2000 in Washington, D.C. an der Georgetown-Universität. Dort wiederum saß im Publikum ein ehemaliger Moslem, der Christ geworden war. Der Christ schildert die anschließende Diskussion so:
"Nachdem Scheich Yusuf mit seiner Ansprache fertig war, gab er Gelegenheit zu Anmerkungen und Fragen. Meine Hand war die erste, die nach oben schoß. Nachdem er mir das Wort erteilt hatte, stand ich auf und begann, indem ich ihm für seinen Vortrag dankte. Da er mich für einen Muslim aus dem Nahen Osten hielt, lächelte er und bat mich, nach vorn zukommen und das Mikrofon zu benutzen . . . Ich nahm das Mikrophon und fing an, ihm Fragen zu stellen.
"Wie lange ist es her, dass Sie sich zum Islam bekehrt haben?" Er erwiderte: "Acht Jahre."
"Gut", sagte ich, "sind Sie, seit Sie diesen Entschluß gefaßt haben, hier in den USA irgendwelchen Verfolgungen ausgesetzt gewesen?" "Überhaupt nicht", sagte er.
"Haben Ihre Gemeinde oder andere Gemeinden ihre Mitglieder aufgerufen, Sie zu verfolgen und nicht zu ruhen, bis sie Sie getötet haben, weil Sie das Christentum verraten haben?" "Nichts dergleichen", antwortete er.
"Gibt es Verse in der Bibel, die besagen, dass vom Christentum Abtrünnige getötet werden müssen?" "Nein, davon ist in der Bibel nirgends die Rede." . . .
An diesem Punkt stellte ich mich vor und sagte: "Ich bin ein ehemaliger Professor der Azhar-Universität [Kairo]. Ich habe dort islamische Geschichte und Literatur gelehrt. Vor acht Jahren habe ich dem Islam den Rücken gekehrt und Jesus Christus als meinen persönlichen Erlöser und Herrn meines Lebens angenommen. Wissen Sie, was die Folgen für mich waren? Ich habe sofort meine Stellung an der Universität verloren. Ich wurde von der Geheimpolizei ins Gefängnis gesteckt und fast zu Tode gefoltert. Die islamischen Gruppen in Ägypten und sogar meine eigene Familie haben mich verfolgt und versucht, mich umzubringen.
Das ist nun genau acht Jahre her, genau wie bei Ihnen, aber der Unterschied zwischen Ihnen und mir ist, dass ich alles verloren habe, was ich je hatte und wofür ich gelebt habe. Ich habe meine Familie, meinen Job, mein Land und mein Recht auf Leben verloren. Heute bin ich ständig auf der Flucht. Ich habe keine Heimat mehr, das Schwert des Islam sitzt mir unentwegt im Nacken, weil der Koran und der Prophet Mohammed es so bestimmt haben. Schon oft habe ich mich gefragt: Warum ist mir das alles widerfahren, nur weil ich Gebrauch von meinen Menschenrechten gemacht habe? Ich habe eine Wahl getroffen, was ich glauben wollte. Schauen Sie, welchen Preis ich dafür bezahlt habe und immer noch bezahle.
Meine Frage an Sie, Herr Pastor, ist diese: Welchen Preis haben Sie bezahlt? Was waren die Folgen Ihres Entschlusses? Als Sie diese Entscheidung trafen, hat niemand versucht, Sie zu töten, oder Sie ins Gefängnis gesteckt. Sie sind nicht vom FBI verhaftet worden, als hätten Sie ein furchtbares Verbrechen gegen Ihr Land und Ihr Volk begangen. Keine Gemeinde hat Sie zum Tod verurteilt oder jemanden geschickt, um Sie mit dem Schwert zu töten, weil Sie Gott, die Gemeinde und Ihr Volk verraten haben.
Sie, Scheich Yusuf, leben immer noch in Ihrem Land, in Sicherheit und unter dem Schutz großartiger Gesetze. Sie haben die Freiheit, von einem Staat in den anderen zu reisen und darüber zu sprechen, was Sie glauben; ich dagegen stehe heute ohne Heimat und ohne Familie vor Ihnen. Ich habe die Erinnerungen meines Lebens verloren. Ich kann nicht mehr die köstlichen Wasser des Nils trinken oder den Fuß auf den Boden meines Landes setzen. Ich bin ein Opfer des islamischen Gesetzes; früher oder später werde ich sterben, und das wird wohl manche Leute sehr befriedigen und dem Islam Genüge tun.
In meiner früheren Religion bin ich ein Verräter. Aber wie ist es mit Ihnen, ehemaliger Pastor? Ich sage Ihnen, Sie waren damit gesegnet, in einem freien Land geboren zu sein, in einer christlichen Familie. Sie sind aufgewachsen mit der Freiheit, jede Entscheidung zu treffen, die Sie treffen wollten, bis Sie diese Entscheidung getroffen haben, ein Muslim zu werden. Leider haben Sie Ihre Freiheit aufgegeben, und wofür? Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass Sie jetzt nicht mehr frei sind, denn an dem Tag, an dem Sie daran denken, dem Islam den Rücken zu kehren und wieder den christlichen Glauben und Ihr Recht auf eigene Entscheidung zu praktizieren, wird sich das Schwert des Islam gegen Sie richten, und Sie werden ihm nicht entrinnen können. Das Schwert des Islam, wird es Ihnen nicht mehr erlauben, Ihre Freiheit auszuüben, auch wenn Sie in den Vereinigten Staaten von Amerika leben. Es gibt keine Nation, die verhindern könnte, dass ein Muslim das Urteil an Ihnen vollzieht und dadurch den Himmel erlangt. Nun, willkommen, Ex-Pastor und Scheich Yusuf, im Reich von al Kaka und al Hajjaj."
("Al Kaka war ein äußerst grausamer Militärkommandant zur Zeit des zweiten Kalifen; und al Hajjaj war der blutrünstige Gouverneur des Irak in der Zeit Yazids I. Diese Männer sind verantwortlich für den Tod von Tausenden und Abertausenden Menschen . . . Scheich Yusuf hatte gerade eine unbequeme Wahrheit über den Islam kennen gelernt: Wenn man ein Sklave Allahs wird, gibt man seine Rechte auf.")
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