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Frommes Allerlei

  WO1WORTE.rtf

  Die Meise

 

  Ein Märchen

 

 

  In einer dunklen, unfreundliche Herbstnacht kommt ein alter Mann von der Arbeit. Es ist sehr spät. Mit schweren Schritten schlurft er zum Haus. Da sieht er einen Stern zwischen den Wolken. Nur einen einzigen kleinen Stern. Ganz kurz, dann ist er wieder verschwunden. Aber dem alten Mann wird warm ums Herz. Es ist wie ein Gruß aus einer fernen Welt.

 

  Plötzlich hört er über sich ein merkwürdiges Geräusch. Halb neugierig, halb erschrocken schaut er auf. In der Dunkelheit kann er nichts erkennen. Doch er spürt, knapp über seinen Kopf, in der alten Linde, muß irgendetwas sein. Er schaut genauer hin. Verrenkt sich fast den Hals.

 

  "Na, alter Mann, noch nie eine Meise gesehen?"

 

  Der Mann ist müde. Deshalb kann er sich über nichts mehr wundern; schon gar nicht über sprechende Meisen: "Zumindest nicht um 2 Uhr in der Nacht. Und vor allem keine, die solch komischen Lärm macht."

 

  "Was trampelst du auch wie ein Elefant. Mir hat es vor Schreck die Stimme verschlagen."

 

   "Tut mir leid, armer Vogel. Aber da du wohl sehr schlau bist - was war das eben für ein Stern da oben? Er hatte so etwas Trostvolles an sich."

 

  "Das ist der Weihnachtsstern."

 

  "Der Weihnachtsstern. Mitten im Oktober . . . ?"

 

  “Selbstverständlich; er strahlt doch immer. Seit zweitausend Jahren."

 

  "Wie bitte? Willst du mir weismachen, das sei der Stern von Bethlehem?"

 

  "Genau. Er leuchtet nicht so hell wie damals; aber er ist da. Jede Nacht, und jeden Tag!"

 

 Nun staunt der alte Mann doch. Dieser Gedanke ist ihm noch nie gekommen: "Stimmt das wirklich ? ? ?"

 

  "Aber sicher. Du selber singst es ja so gerne: „. . . Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld."

               

  "Das ist ja wohl nicht wörtlich zu nehmen."

 

  "Und ob! Der Stern strahlt für alle. Er will euch hinweisen auf eine andere, größere Welt. Und auf den, der uns alle in der Hand hält; Spatzen, Meisen, Menschen . . ."

 

  "Uns alle?"

 

  "Ja, uns alle. Auch dich, alter Mann!"

 

  "Wieso merke ich da nichts von ihm?"

 

  "Das muß so sein. Aber Du kennst doch die Geschichte: je weniger du von ihm spürst, umso näher ist er dir. Wenn alles dunkel ist, trägt er dich."

 

  "Dann muß er das schon sehr, sehr lange tun."

 

  "Ja, das tut er. Du bist nicht vergessen. Niemals!"

 

   "Wirklich ? ? ?"

 

   "Schau auf den Stern. Die Wolken können ihn verdecken, aber nicht auslöschen. Unmöglich! Sein Tod, das Kreuz, - es ist geschehen. Unabänderlich! So sehr, so sehr, liebt er dich ! ! !"

 

  "Ach, Meise . . ."

 

   "Und Ostern! Er lebt! Hörst du, Christus lebt ! ! !  Wir Vögel singen davon, die Bäume flüstern es - Sterne, Steine, der Wind, jeder Grashalm . . .  Alle wissen es. Er lebt ! ! ! Hörst du nicht den Jubel? Ein Tag sagt's dem andern, und eine Nacht tut's kund der andern  . . .  der Schall geht aus in alle Lande und das Reden bis an die Enden der Welt.  Christus lebt ! ! !"

 

  "Aber diese Welt. Warum . . .?"

 

  "Verstehe doch, er lebt. Und er kommt. Er macht  a l l e s  neu! Laß sie reden. Ostern kann man nicht wegreden. Er wird kommen. Auch zu dir!

 

  Dein König kommt zu dir ! ! !  Du hast ein Zuhause. Ohne Leid, ohne Schmerz. Er wird abwischen all deine Tränen . . .

 

  Du wirst erwartet!

 

  Allerdings, alter Mann, etwas Geduld müssen wir schon haben; du und ich, wir alle. Deswegen geh' endlich ins Bett. Morgen wird wieder ein langer Tag. Gute Nacht."

 

  Der alte Mann schüttelt den Kopf. Täuscht er sich? Oder hört er tatsächlich den Jubel unzähliger feiner Stimmen - in dieser dunklen, unfreundlichen Nacht?

 

  Na ja, vielleicht hat er wirklich eine Meise . . .

 

 

 

 

 

 

 

 


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