• Willkommen
  • Rechtfertigung
    • Einführung
    • Inhalt
    • Buch
  • Extras
    • Einführung
    • Presse-Andachten
    • Vorträge
    • Frommes Allerlei
    • Abenteuer
    • Links
  • EKD-Aktuell
    • Thesen aus der Gemeinde
      Leseprobe
    • Sachsen: Thesen aus der Gemeinde
    • Der garstige Graben
      (Hulda Hinkebein)
    • Sachsen: Schriftverständnis
    • Sachsen: Christusverständnis
    • Sachsen: Macht
    • Fundamentalismus
    • Mitte der Schrift
    • Impulspapier
    • Kirchentag
    • Bibel
    • Steckbrief
    • Der evangelische Horizont
  • SONNTAG-Bilanzen
    • Christoph
    • G. Flessing
    • Britta
    • Abaelard
    • Zitate
    • Paul
    • A. Rau
    • Predigt Duell
  • Gästebuch
  • Kontakt
    • Impressum

I. Allgemeine Eindrücke

I. 1. Kleinigkeiten am Rande

I. 2. Museumsstück

I. 3. Sumpf

I. 4. Seifenblasen

I. 5. Der feine Unterschied

I. 6. Leergut

II. Konkrete Fragen

II. 1. Mythos

II. 2. Rechenkunst

II. 3.  Konsequente Inkonsequenz I

 Theologen- Theorie

Laien-Kommentar

Kirchliche Praxis

Kirche und `Welt`

II. 4. Das 'Urwort des Seins'

II. 5. Konsequente Inkonsequenz II

II. 6. Heiligung

II. 7. Wahrheit

Nachwort

Zusammenstellung der Fragen

Literaturverzeichnis

 

Rechtfertigung

II. Konkrete Fragen

II. 3.  Konsequente Inkonsequenz I

 Theologen- Theorie

  ZurückWeiter   
Dieses Dokument downloaden als PDF- oder Word-Datei.

II. 3.  Konsequente Inkonsequenz I

 Theologen- Theorie


 S. 209f:  "Das Werk, das ich tue, macht die Person nicht zu der Person, die ich bin: opus non facit personam . . .
  'Nicht dadurch werden wir gerecht, daß wir das Rechte tun, sondern als Gerechtfertigte [als gerecht gemachte Menschen] tun wir das Rechte.'
  Zuerst ist es notwendig, daß die Person geändert wird, dann [folgen] die Werke."
 
  Diese Lutherzitate dürften den Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens treffen. Das Neue Testament beschreibt die 'Änderung der Person' mit kaum zu steigernden Bildern: "Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden" (2Ko 5,17).
 
  "Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen . . . " (Jh 3,3).
  ". . . solche, die tot waren und nun lebendig sind . . . " (Rö 6,13).
 
 
  Gleiches gilt auch für die Bedeutung bzw. die Folgen dieser Veränderung: die einen werden gerettet, haben ewiges Leben; die anderen gehen verloren und "werden Strafe erleiden, das ewige Verderben" (2Th 1,9).
 
  Folglich wird klar unterschieden zwischen Glaubenden und Nicht- Glaubenden; zwischen drinnen und draußen; zwischen denen, die zur Gemeinde gehören, und denen, die 'in der Welt' sind. Auch Jüngel betont vor der EKD-Synode 1999: "Das Neue Testament unterscheidet selber messerscharf zwischen den Glaubenden als Kindern des Lichts und den Nichtglaubenden als Kindern der Finsternis."
 
  Die Bibel weiß um einen grundlegenden qualitativen Unterschied zwischen gerechtfertigt und nicht gerechtfertigt. Die Frage lautet tatsächlich (S. 201):
 
  "Was ist menschlicher Glaube, daß er so große Dinge vermag?"
 


  S. 136: "Ein Sühneopfer ist dann ein anderes, das für das Leben dessen eintritt, der den Tod verdient hat. Kultisch tritt dieses andere als Opfer an die Stelle des Schuldigen, indem dieser seine Hand auf den Kopf (als Inbegriff der Individualität) des Opfers legt und damit sich mit dem Opfer identifiziert. Die Handauflegung bedeutet . . . Akt der Subjektübertragung . . . 'eine den Opferer einschließende Stellvertretung' geschieht in der Lebenshingabe des Sühneopfers."
 
  S. 139: "Zum alttestamentlichen Sühneopfer gehören drei konstitutive Akte, die in unumkehrbarer Reihenfolge vollzogen werden müssen, nämlich 1) die als Subjekt- oder Identitätsübertragung zu verstehende Konsekration, 2) die Tötung des Opfertieres, 3) die - durch diese beiden Akte intendierte - Inkorporation in das Heilige. Bei der Deutung des Todes Jesu als eines Sühneopfers kehrt sich jedoch . . . die Reihenfolge um."
 
  S. 140: "Insofern wird also die Struktur des alttestamentlichen Kult- geschehens (Konsekration - Tötung - Inkorporation) durch die genau umgekehrt geordnete Struktur des Kreuzesgeschehens (Christus - Kreuz - Glaube) ersetzt . . . Der Glaube ist nun die Identitätsübertragung, durch die der einzelne Mensch sich mit dem Geschick Jesu Christi so identifiziert, daß er sich in ihm gestorben und in ihm auferweckt weiß. 'Im Horizont der Kategorie des Opfers betrachtet, ist der Glaube die dem Handaufstemmen im alttestamentlichen Kult funktional entsprechende Identitätsübertragung.'"
 
  Der interessierte Laie möge das Fach-Chinesisch verzeihen. Aber das ist halt Fach-Theologie: "Gott . . . uns in der Person Christi proleptisch in seine Gemeinschaft inkorporiert hat . . . " ! ! !
 
  Hierzu gehört auch Glaube als "Konsekration". L schlägt ausnahms- weise in verschiedenen Fremdwörterbüchern nach. Aber auch die sind von der Jüngelschen Sprache überfordert und geben nicht viel her:
  "Kon|se|kra|ti|on (-tsjon, lat.) w. 10 kath. Kirche 1. Weihe (von Personen oder Sachen); 2. Wandlung (von Brot und Wein beim Meßopfer); kon|se|krie|ren weihen"
 
  Da selbst das theologische Fach- und Fremdwörterbuch keine Antwort weiß, kann L nur vermuten. Hier ist wohl gemeint: 'eine Beziehung oder Verbindung [zu Gott] herstellen'? Wer glaubt, legt gewissermaßen seine Hand auf (oder besser sein Leben in die Hände von) Jesus Christus und bekommt so Anteil an der Gnade Gottes und dem Reichtum des Himmels . . .
 
  Mit anderen Worten: Einst legte der Schuldige - ganz bewußt - die Hand auf den Kopf des Opfertieres. Und akzeptierte so dessen Tod als den eigenen. Sinngemäß muß der Sünder  heute - ganz bewußt - in Beziehung zu Jesus Christus treten und so dessen Tod als den eigenen akzeptieren. Und dies geschieht "sola fide", allein durch den Glauben.
 
  Der Professor betont das mit allergrößtem Nachdruck: Der Glaube - und nur der Glaube - bringt einen Menschen mit Gott in Verbindung. Dies - und nur dies - bewirkt eine grundlegende Veränderung der Person.
 
  S. 211: "In diesem Sinne ist nun noch einmal einzuschärfen, daß es allein der Glaube ist, durch den der Mensch gerechtfertigt wird, daß der Mensch sola fide eine gerechtfertigte und also neue Person wird."
 


 
  Allerdings, neben diese 'Strukturen des alttestamentlichen Kult- bzw. des neutestamentlichen Kreuzesgeschehens' stellt der Professor noch eine gänzlich andere Struktur. Eine Struktur, die zu dem bisher Gesagten in völligem Widerspruch steht!
 
  S. 141: "Friede ist die Kategorie, die das Ziel und die Frucht des Sühne- opfertodes Jesu Christi sachlich angemessen begreift . . . Dieser Friede bedeutet . . . daß der Mensch - jeder Mensch! - am Kreuz Jesu Christi tatsächlich gestorben ist . . .
  Integriert das Menschsein Jesu kraft seiner Identität mit der Person des Sohnes Gottes  das Menschsein aller Menschen, dann ist sein Tod unser aller Tod."
 
 
  Ähnlich äußerte er sich vor der EKD-Synode 1999 in Leipzig:
  "Das ist der souveräne Indikativ des Evangeliums: dass die ganze Welt bereits im Licht der Gnade Gottes existiert, dass also auch der noch nicht 'missionierte', dass auch der noch nicht 'evangeli- sierte Mensch' bereits vom Licht des Lebens erhellt wird. Ist dieses Licht schon da, dann ist es für alle da. Bricht der Tag schon an, dann bricht er für alle an."
 
  S. 227f: ". . . sich durch seine Untaten zur Unperson machenden Unmenschen und läßt uns auch im schlimmsten Fall hinter einer trostlosen Lebensgeschichte die menschliche Person entdecken, deren Gott sich selber erbarmt hat . . . in jedem Fall eine Person, der göttliche Erbarmung widerfahren ist . . .
. . . Menschen . . . mehr sind als die Summe ihrer Taten, daß sie auch als Strafgefangene ihre Würde haben: die weltlich oft kaum noch wahrnehmbare und dennoch unzerstörbare Würde einer von Gott gerechtfertigten menschlichen Person?"
 
 
  Dies ist offenbar Struktur B. Hier gibt es keinen Unterschied zwischen drinnen und draußen; es gibt kein "gerettet oder verloren", kein "lebendig oder tot". Hier sind - in Gottes Augen - alle Menschen gleich! In ihnen steckt "in jedem Fall eine Person, der göttliche Erbarmung widerfahren ist". Jeder Mensch - bis hin zum schlimmsten Verbrecher - hat den Status "einer von Gott gerechtfertigten menschlichen Person".
 
  Zunächst, in Struktur A, hieß es, daß "es allein der Glaube ist, durch den der Mensch gerechtfertigt wird." Jetzt heißt es, daß "der Mensch - jeder Mensch! - am Kreuz Christi tatsächlich gestorben ist" und "auch der noch nicht 'evangelisierte Mensch' bereits vom Licht des Lebens erhellt wird".
 
  Erst war Rechtfertigung "Konjunktiv"; eine Möglichkeit, die "allein durch Glauben" verwirklicht wird. Hier wird sie auch ohne Glauben zum "Indikativ", zur Wirklichkeit; ist ein letztlich unverlierbarer Besitz und verleiht jedem Menschen die "unzerstörbare Würde einer von Gott gerechtfertigten Person".
 
 
 
  (In Klammer: Daß Jesus  f ü r  jeden Menschen gestorben ist, steht außer Frage. Struktur B unterstellt jedoch, daß "jeder Mensch!" auch ohne Glauben automatisch  m i t  Christus gestorben ist; S. 141. Drei der vier Bibelstellen, die Jüngel als Beleg für seine Behauptung anführt, müssen regelrecht vergewaltigt werden, um den unterstellten Sinn herzugeben - Röm 6,6.8; Kol 2,20 und 3,3. Mir "wir" bzw. "ihr" meint Paulus die "Heiligen" und keineswegs "jeden Menschen". Die vierte, 2Kor 5,14, läßt zumindest offen, wer mit "alle" gemeint ist. Klammer zu.)
 

 

 

  Zurück
Seitenanfang
Weiter   

 

Rechtfertigung

II. Konkrete Fragen

II. 3.  Konsequente Inkonsequenz I

 Theologen- Theorie

[Willkommen]  [Rechtfertigung]  [Extras]  [EKD-Aktuell]  [SONNTAG-Bilanzen]  [Gästebuch]  [Kontakt]  [Datenschutzerklärung]  [Admin] 
© Webdesign by HDL-Online
Cookies ermöglichen die bestmögliche Bereitstellung unserer Webseite. Bitte erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden dürfen. Alle Cookies AkzeptierenCookie‑EinstellungenCookies AblehnenDetails
 
 📊   ⚙   ℹ